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Band 13 der Oßmannstedter Wieland-Ausgabe zeigt das immense Pensum, das der Dichter bei seiner redaktionellen Arbeit als Herausgeber der Zeitschrift 'Der Teutsche Merkur' zu bewältigen hatte. Eindrucksvoll wird demonstriert, wie sich Wielands Kreativität gerade auch am publizistischen Tagesgeschäft entzündete: Neben einer Vielzahl kleinerer Aufsätze und Miszellen enthält der Band programmatische Abhandlungen, die für das Verständnis seines Spätwerks entscheidend sind – sei es die philosophische Reflexion 'Was ist Wahrheit' (1776), sei es die ästhetische Grundlagenschrift 'Gedanken über die Ideale der Alten' (1777) oder aber der seinerzeit hitzig debattierte Aufsatz 'Über das göttliche Recht der Obrigkeit' (1777), der auf Wielands politische Analysen zur Zeit der Französischen Revolution vorauszuweisen scheint.
Bei der Arbeit am 'Teutschen Merkur' kommt auch das dichterische Schaffen nicht zum Erliegen. Mit dem innovativen, wenngleich auch glücklosen Libretto 'Rosemunde' (1777) beschließt er seine Kooperation mit dem Singspielkomponisten Anton Schweitzer. Das Kleinepos 'Liebe um Liebe' (1776) zeigt Wieland stofflich und gestalterisch auf dem Weg zu seinem epischen Meisterwerk, dem 'Oberon'.