SHAPE e-bog
Architektur wird globaler und austauschbarer – fern von jeglicher ortsgebundener Identität. Spiegelnde Fassaden erscheinen als Sinnbild eines ökonomisch geprägten Wertesystems. Form und Oberfläche zielt auf einen Soforteffekt ab, der Diskurs bleibt aus. Ziel ist das Branding der Gebäudehülle als ökonomischer Auftrag.
SHAPE zeigt, dass globales Design weder maßstabs- noch ortsabhängig ist und bildet damit in Collagen den gegenwärtigen Zenit ab. Ikonen des Konsums werden aus ihrem Kontext gelöst und in Landschaften oder Stadtbilder eingeblendet. Mit dem Effekt, dass sie eine natürlich wirkende Architekturansicht visualisieren. Ein Flacon von SENSAI könnte ohne weiteres auch ein Gebäude in der Skyline von Katar sein. Dass das Thema von hoher Aktualität ist, zeigt Rem Koolhaas auf der Biennale. Er ruft die Länder unter dem Titel „Absorbing Modernity“ dazu auf, den Prozess der Auslöschung der nationalen Charakteristika zugunsten der fast weltweiten Adaption einer einzigen modernen Architektursprache und eines einzigen Repertoires von Typologien zu zeigen.