Ansätze zu einer Archäologie der Literatur e-bog
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Die Würdigung Michel Foucaults gilt hierzulande nahezu ausschließlich seinem philosophischen oder soziologischen Werk. Von den Literaturwissenschaftlern wird der Beitrag, den sein Denken für ihre Disziplin bedeutet, noch immer unterschätzt, wenn nicht gar bewusst verschwiegen oder entstellt. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass das Fundament des Foucaultschen Werkes um eine sehr ungewöhnliche Au...
E-bog
253,01 DKK
Forlag
J.B. Metzler
Udgivet
17 december 2016
Genrer
Biography, Literature and Literary studies
Sprog
German
Format
pdf
Beskyttelse
LCP
ISBN
9783476027405
Die Würdigung Michel Foucaults gilt hierzulande nahezu ausschließlich seinem philosophischen oder soziologischen Werk. Von den Literaturwissenschaftlern wird der Beitrag, den sein Denken für ihre Disziplin bedeutet, noch immer unterschätzt, wenn nicht gar bewusst verschwiegen oder entstellt. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass das Fundament des Foucaultschen Werkes um eine sehr ungewöhnliche Auseinandersetzung mit der Literatur zirkuliert. Es geht um die Rückkehr zu einer beschreibenden analytischen Verfahrensweise, die den literarischen Gegenstand, statt ihn als das Werk eines Autorwillens zu interpretieren und nach dessen verborgenen Intentionen, Wünschen und Kritiken zu fahnden, als das Archiv verschiedener kontingenter Aussagen auffasst. Das Programm der Foucaultschen Verfahrensweise besteht daher nicht mehr in einer Interpretation, die nur erfindet, sondern in einer Amplifizierung ihrer Archivalien, die in Erscheinung treten lässt, was sie nur verschweigen können. Dieses Kernanliegen Foucaults wird unter dem Terminus »Literaturarchäologie« anhand seiner frühen Schriften nachgezeichnet, mit Überlegungen Jacques Lacans konfrontiert und mit der Prosa Hans Henny Jahnns in Dialog gesetzt.