Zur Zeitgeschichte von Arabien e-bog

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Arabien wird im jetzigen Weltkriege nur selten genannt — und dennoch spielt es in ihm eine sehr große Rolle.<br><br>Seit mehr als hundert Jahren war England bemüht, die Halbinsel Arabien in seine Macht zu bekommen, und nun trachtet es mit allen Mitteln, diese Absicht zu verwirklichen. Der Besitz von Arabien würde ja England sowohl den Besitz der beiden wichtigsten Kolonien - Indien und Ägypten - sichern, als auch die geistige Beherrschung von 220 Millionen Muslimen gewährleisten. Liegen doch in Arabien die beiden heiligsten Städte aller Bekenner des Islam, und der Herr und Beschützer dieser Städte wird in der ganzen muslimischen Welt als der Vertreter des Propheten Muhammed, als das geistige Oberhaupt aller muslimischen Gläubigen anerkannt. Und da im englischen Kolonialreiche die überwiegende Mehrzahl der Muslime wohnt, so ist es begreiflich, daß England trachtet, diese Unterjochten auch mit geistigen Mitteln in Gehorsam zu halten. Gehört Arabien mit den beiden Städten al-Medina und Mekka England, so werden all die Hunderttausende frommer muslimischer Pilger, die jährlich zu den heiligen Stätten wallfahrten, die Kunde von dem Schutze, den England dem heiligen Steine Ka'ba und dem Grabe des Propheten angedeihen läßt, durch die ganze Welt verbreiten, und die fatalistischen Muslime würden in allen Verfügungen Englands den unabänderlichen Willen Allahs erblicken. Der Verlust von Arabien und der beiden heiligen Stätten würden die Tüikei viel mehr schwächen, als selbst der Verlust von Konstantinopel. Seine Majestät der türkische Kaiser würde aufhören, Halifa, Nachfolger des Propheten, und somit das geistige Oberhaupt aller Muslime zu sein und würde zum Großlpin und Sultan seiner übriggebliebenen etwa 12 Millionen zählenden Türken und Araber herabsinken.