Aus Meiner Dienstzeit, 1906-1918 (e-bog) af Hotzendorf, Franz Conrad von

Aus Meiner Dienstzeit, 1906-1918 e-bog

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Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Die allgemeine Charakteristik diese-s Jahres war einerseits das äußerliche Abflauen der Annexionskrise und der Anschein friedlicher Verhältnisse, anderseits aber die zunehmende Verdichtung des sich um Deutschland...
E-bog 94,98 DKK
Forfattere Hotzendorf, Franz Conrad von (forfatter)
Udgivet 27 november 2019
Genrer HBLL
Sprog German
Format pdf
Beskyttelse LCP
ISBN 9780259692034
Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Die allgemeine Charakteristik diese-s Jahres war einerseits das äußerliche Abflauen der Annexionskrise und der Anschein friedlicher Verhältnisse, anderseits aber die zunehmende Verdichtung des sich um Deutschland und OsteneichUngarn schlielsenden Ringes, die sichtlichen Kriegsvorbereitungen ihrer Gegner und die daraus entspringende Forderung, auch die eigenen Machtmittel auf grösstmögliche Höhe zu bringen. Dies in meinem Wirkungskreis zu fördern, bildete, nebst den sonstigen normalen Obliegenheiten meiner Stellung, das Wesentliche meiner beruflichen Tätigkeit im Jahre 1910. Der Zusammenhang der letzteren mit den aussenpolitischen Vorgängen macht ein Hinweisen auf diese Vorgänge nötig, und zwar sowohl auf die grossen bewegenden Kräfte, die unter der Kruste friedlichen Scheines wirken, bis die Stunde gewaltsamer Entladung heranreift, als auch auf die kleinen Ereignisse, die bis dahin bemüht sind, klaifende Risse in dieser Kruste zu übertünchen. Die Diplomatie der Mittelmächte war hauptsächlich auf das Ubertiinchen bedacht, während die Diplomatie der Ententemächte, sowie Italiens die grossen bewegenden Kräfte erfasste und für ihre Ziele nützte.<br><br>Deutschland. Deutschland, wo am 14. Juli 1909 Herr von Bethmann Hollweg dem Fürsten Bülow als Reichskanzler gefolgt war, stand innerpolitisch, nach Annahme der grossen Reichsfinanzreform, im Kampfe um das von den Sozialdemokraten und der Volkspartei geforderte gleiche, geheime und direkte Wahlrecht für Preussen, das im Mai 1910 zunächst eine Ablehnung erfuhr. Die Geister bewegte ferner die Ver wahrung gegen das gegen den Protestantismus gerichtete Rundschreiben Papst Pius X., der schliesslich nachgeben müßte.<br><br>Mit Frankreich war Deutschland nach dem MarokkoAbkommen (l9. Feber 1909) zu einem vorübergehenden modus vivendi gelangt, der sogar in Deutschlands Mitbeteiligung an der societe marocaine des travaux publics Ausdruck fand.