Philosophiehistorie als Rezeptionsgeschichte e-bog
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No single theoretician provoked a greater tradition of the reception of his thought throughout changing times and across diverse cultures than did Aristotle, and so Hegel, who calls him the ‘teacher of the human race’, well describes the man known for ages simply as ‘the philosopher’. The present volume examines from a philosophical-historical standpoint the intellect-th...
E-bog
948,41 DKK
Udgivet
12 april 2001
Længde
323 sider
Genrer
HP
Sprog
German
Format
pdf
Beskyttelse
LCP
ISBN
9789027284235
No single theoretician provoked a greater tradition of the reception of his thought throughout changing times and across diverse cultures than did Aristotle, and so Hegel, who calls him the ‘teacher of the human race’, well describes the man known for ages simply as ‘the philosopher’. The present volume examines from a philosophical-historical standpoint the intellect-theory of De Anima III 4-5, which stands in the center of the Aristotelian system and composes one of the most provocative Aristotelian theories. It concentrates on the critical engagement with Aristotle’s conception of nous in Theophrastus and his colleagues (Dicaearchus, Aristoxenus) and students (Demetrius of Phaleron, Menander, Erasistratus) in the Peripatos as well as in the Academic, Socratic, Epicurean and Stoic schools. The analysis of the relevant texts leads to a new assessment of Theophrastus’s philosophical-historical significance in the Aristotelian tradition and documents that in early Hellenism the Aristotelian theory itself played a surprisingly limited role, so that the loss of the original Aristotelian manuscripts as reported by Strabo and Plutarch — a matter hotly debated in recent studies — was of only marginal importance.Kein Theoretiker provozierte über eine ähnlich lange Zeitspanne eine so intensive, kontinuierliche und multikulturelle Rezeption wie Aristoteles. Die Geschichte der Philosophie verlangt es daher geradezu, unter der Perspektive der ebenso konstanten wie vielgestaltigen Auseinandersetzung mit “dem Philosophen” analysiert zu werden. Den geeignetsten Kristallisationspunkt hierfür stellt die in “De Anima” G 4-5 präsentierte Nous-Theorie dar, denn zum einen stand sie im Zentrum des aristotelischen “Systems”, zum anderen handelt es sich bei ihr um die mit gröîter Kontinuität, höchster Intensität und unterschiedlichsten Resultaten rezipierte philosophische Theorie überhaupt.
Der vorliegende Band thematisiert, im Anschluî am die “Topographie” der aristotelischen Noetik, die frühhellenistische Resonanz. Den ersten Schwerpunkt bildet Theophrasts philosophisch-kritische Auseinandersetzung mit der Nous-Konzeption seines Lehrers, den zweiten die “De Anima”-Rezeption in der damaligen Philosophie-Szene, die im wesentlichen durch drie Gruppen konstituiert wurde: Theophrasts Kollegen im “Peripatos” (Dikaiarch, Aristoxenos); Theophrasts eingene Hörerschaft (Demetrios v. Phaleron, Menander, Erasistratos); und die zahlreichte philosophische Konkurrenz: die “Akademiker”, “Sokratiker”, und die Schulen Epikurs bzw. Zenons. Die Analyse der relevanten Texte führt erstens zu einder grundsätzlichen Neubewertung der philosophiehistorischen Position Theophrasts. Zweitens dokumentiert sie, daî die aristotelische Theorie entgegen der heutigen opinio communis gerade im Frühhellenismus eine erstaunlich bescheidene Rolle spielte. Rezeptionsgeschichtlich kommt dem von Strabon/Plutarch berichteten und in der neueren Forschung heiîdiskutierten Verlust der aristotelischen Originalmanuscripte deshalb allenfalls eine sekondäre Bedeutung zu.
Der vorliegende Band thematisiert, im Anschluî am die “Topographie” der aristotelischen Noetik, die frühhellenistische Resonanz. Den ersten Schwerpunkt bildet Theophrasts philosophisch-kritische Auseinandersetzung mit der Nous-Konzeption seines Lehrers, den zweiten die “De Anima”-Rezeption in der damaligen Philosophie-Szene, die im wesentlichen durch drie Gruppen konstituiert wurde: Theophrasts Kollegen im “Peripatos” (Dikaiarch, Aristoxenos); Theophrasts eingene Hörerschaft (Demetrios v. Phaleron, Menander, Erasistratos); und die zahlreichte philosophische Konkurrenz: die “Akademiker”, “Sokratiker”, und die Schulen Epikurs bzw. Zenons. Die Analyse der relevanten Texte führt erstens zu einder grundsätzlichen Neubewertung der philosophiehistorischen Position Theophrasts. Zweitens dokumentiert sie, daî die aristotelische Theorie entgegen der heutigen opinio communis gerade im Frühhellenismus eine erstaunlich bescheidene Rolle spielte. Rezeptionsgeschichtlich kommt dem von Strabon/Plutarch berichteten und in der neueren Forschung heiîdiskutierten Verlust der aristotelischen Originalmanuscripte deshalb allenfalls eine sekondäre Bedeutung zu.