Klinische Vorlesungen Über Psychiatrie auf Wissenschaftlichen Grundlagen für Studirende und Aerzte, Juristen und Psychologen e-bog

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Diese klinischen Vorlesungen über Psychiatrie stammen aus dem Sommersemester 1889. Sie greifen dem zweiten Bande meines Lehrbuchs nicht vor, der eine breitere, schon in seiner Gruppirung in den wissenschaftlichen Grundlagen wnrzelnde Bewältigung des Gegenstandes bieten wird. Hier ist die Anordnung nur auf die Gelegenheit für klinische Besprechung von Kranken gestellt. Die Kürze des Seniesters bedingte auchjlrgänzungen der lebendigen Anschauung durch eingestreute Krankheitsbilder ans anderer Zeit. Ueber ärztliches Denken im forensischen Gebiete schaltete ich Fragmente eines in der juristischen Gesellschaft gehaltenen Vortrages ein.<br><br>Ich leite unser psychiatrisches Wissen auf Esquirol zurück und weiss die Gestaltung, welche ihm Griesinger gab, zu schätzen. Meine deutschen Collegen änderten daran nur nach dem dringendsten Bedürfniss durch die Aufstellung der Monomanie snells, der primären Verrücktheit Ich fand das Bedürfniss, von Letzterer den acuten Wahn sinn zu trennen, als dessen Grundlage ich die Verwirrtheit erkannte. Wille nannte die einschlägigen Formen nach dem Grundsatz de pariere fæk dcøeoneizzatio Verwirrtheit, und ich folgte hier seinem Beispiel. somit steht meine Darstellung in dem natürlichen Entwicklungsgango der klinischen Psychiatrie inne. sowie andere Disciplinen sich als Er lcrankungen diiferenter Organe sondern und ohne eingehende anatomische Kenntniss dieser Organe und ihrer Verrichtungen wissenschaftlich gar nicht bestünden, so ist die Psychiatrie die Lehre der Erkrankungeii des Vo rderhirns in seinen Verbindungen und entsteht wissenschaftlich . erst mit einer eingehenden Kenntniss des Gehirnes und seiner Leistungen. Vielleicht habe ich mit Anlass gegeben, dass ein anatoniisches Gebiet des Organs die Hirnrincle, heute mit grossem Interesse gewürdigt wird. Dies geschieht jedoch zu einseitig, wie beispielsweise die Auffassung der Epilepsie als eines nnr corticalen Vorganges beweist.