Verstorbenen-fokussierte Trauerbewaltigung e-bog
692,63 DKK
(inkl. moms 865,79 DKK)
Herkommliche Trauermodelle konzentrieren sich auf die Hinterbliebenen, einschlielich der Manahmen, die sie ergreifen mussen, um nach dem Tod eines geliebten Menschen wieder zur Normalitat zuruckzukehren. Dieses Buch schlagt vor, dass es im Trauerprozess hilfreich sein kann, sich stattdessen auf den Verstorbenen zu konzentrieren. Die Forschung weist auf die Vorteile altruistischer Handlungen und...
E-bog
692,63 DKK
Forlag
Springer
Udgivet
19 oktober 2023
Genrer
Psychology
Sprog
German
Format
pdf
Beskyttelse
LCP
ISBN
9783031420801
Herkommliche Trauermodelle konzentrieren sich auf die Hinterbliebenen, einschlielich der Manahmen, die sie ergreifen mussen, um nach dem Tod eines geliebten Menschen wieder zur Normalitat zuruckzukehren. Dieses Buch schlagt vor, dass es im Trauerprozess hilfreich sein kann, sich stattdessen auf den Verstorbenen zu konzentrieren. Die Forschung weist auf die Vorteile altruistischer Handlungen und Gedanken hin, einschlielich der Verbesserung der Stimmung. Altruistische Handlungen und Gedanken konnen auch auf den Verstorbenen ausgedehnt werden, der im Tod ebenfalls einen Verlust erlitten hat. Indem man die Perspektive des Verstorbenen einnimmt und ihm gegenuber empathisch ist, kommt es zu einer "e;Reaktionsverschiebung"e;, die bei den Hinterbliebenen zu einer Verbesserung der Stimmung und zu Gluck fuhren kann. Das Buch enthalt Leitlinien fur dieses alternative Trauermodell beim Tod eines Kindes, eines Teenagers, eines Ehepartners/Partners und eines Geschwisters sowie bei mehreren Todesfallen und bei anhaltender Trauererfahrung unter anderem. Auf der Grundlage von Motivationsprinzipien wird auch ein Arbeitsbuch zur Uberwachung der Fortschritte bei der Trauerbewaltigung bereitgestellt. Zu jedem Kapitel gibt es Verstandnisfragen und zusatzliche Lekture, die dem Leser helfen, das jeweilige Thema zu vertiefen.Dieses Buch eignet sich fur Lehrveranstaltungen zum Thema Tod, Sterben und Trauer, fur Angehorige der Gesundheitsberufe und Trauerberater sowie fur Wissenschaftler, die sich mit Tod, Sterben und Trauer in verschiedenen Bereichen wie Psychologie, Soziologie, Sozialarbeit, offentliches Gesundheitswesen und Religion beschaftigen.Die meisten Trauermodelle konzentrieren sich auf die Hinterbliebenen, einschlielich der Manahmen, die der Uberlebende ergreifen muss, um nach einem Verlust wieder zur Normalitat zuruckzufinden. Im Trauerprozess kann es jedoch hilfreich sein, die Aufmerksamkeit stattdessen auf den Verstorbenen zu lenken. Indem die Hinterbliebenen Dinge tun, die sie als angenehm fur den Verstorbenen empfinden, konnen sie im Gegenzug Heilung und Zufriedenheit erfahren.Lisa Farino (2010) stellt fest, dass es nicht an Forschungsergebnissen mangelt, die auf die positiven Auswirkungen der Konzentration auf andere hinweisen. In einer Studie von Carolyn Schwartz und Rabbi Meir Sendor (1999) wurden Laien, die an einer chronischen Krankheit litten, darin geschult, anderen, die dieselbe Krankheit hatten, mitfuhlende, bedingungslose Zuwendung zukommen zu lassen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Geber von Fursorge und Mitgefuhl uber eine bessere Lebensqualitat berichteten als die Empfanger von Fursorge und Mitgefuhl, obwohl sowohl die Geber als auch die Empfanger dieselbe Krankheit hatten. Die Geber zeigten tiefgreifende Verbesserungen in Bezug auf Selbstvertrauen, Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefuhl, Depression und Rollenverhalten. Die Forscher betonten die positive Bedeutung der "e;Reaktionsverschiebung"e; (die Verschiebung interner Standards, Werte und Konzeptdefinitionen von Gesundheit und Wohlbefinden) im Umgang mit der eigenen Notlage. Farino (2010) merkt an, dass diese Forschung von groer Bedeutung ist, da in der westlichen Kultur die Uberzeugung vorherrscht, dass man sich glucklich fuhlt, wenn man etwas fur sich selbst bekommt.Die Vorstellung, dass "e;Geben besser ist als Nehmen"e;, hat einen biologischen Ursprung. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) konnten Forscher einen Zusammenhang zwischen Gehirnaktivitt und Geben nachweisen. Bei Menschen, die freiwillig und fr einen guten Zweck gaben, wurde der Teil des Gehirns, der fr Freude und Glck zustndig ist, strker aktiviert (z. B. Harbaugh, Mayr & Burghart, 2007).Studien zeigen, dass etwa 7 % der US-Bevlkerung an einer komplizierten oder lang anhaltenden Trauerstrung leiden (z. B. Kersting et al., 2011). Dabei handelt es sich um anhaltende Trauer, die nicht abklingt, und viele Eltern neigen dazu, dies nach dem Verlust eines Kindes zu erleben. In ihrer Studie fanden Catherine Rogers und Kollegen (2008) heraus, dass trauernde Eltern fast 20 Jahre nach dem Verlust eines Kindes ber mehr depressive Symptome, ein schlechteres Wohlbefinden und mehr Gesundheitsprobleme berichten.Hinterbliebene zeigen sich in der Regel besorgt darber, wie sich ihre verstorbenen Angehrigen vor dem Tod gefhlt haben und ob sie im Jenseits glcklich waren oder nicht (z. B. Eyetsemitan & Eggleston, 2002). In einer Studie wurde berichtet, dass die Befragten bei der Beschreibung der Gesichter von Verstorbenen emotionsdiskrete Begriffe wie traurig, glcklich oder wtend verwendeten. Die Forscher vermuteten, dass der wahrgenommene emotionale Zustand eines verstorbenen geliebten Menschen Auswirkungen auf den Trauerverlauf des Hinterbliebenen haben knnte (z. B. Eyetsemitan & Eggleston, 2002).Das Trauermodell, das stattdessen den Verstorbenen in den Mittelpunkt stellt, bietet eine Alternative zu den bestehenden Trauermodellen, um den berlebenden bei der Bewltigung des Verlustes zu helfen.