Über den Rhythmus der Prosa; Vortrag Gehalten auf dem I e-bog
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Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Im Sommer 1902 begann ich eines Abends mit der Lektüre der mir damals noch unbekannten Schrift von Goethe "Sankt Rochusfest zu Bingen". Nachdem ich einige Seiten gelesen hatte, glaubte ich während der L...
E-bog
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Forlag
Forgotten Books
Udgivet
27 november 2019
Genrer
Probability and statistics
Sprog
German
Format
pdf
Beskyttelse
LCP
ISBN
9780243797233
Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Im Sommer 1902 begann ich eines Abends mit der Lektüre der mir damals noch unbekannten Schrift von Goethe "Sankt Rochusfest zu Bingen". Nachdem ich einige Seiten gelesen hatte, glaubte ich während der Lektüre dauernd gewisse Erlebnisse gehabt zu haben, die mir durch eine Gleichmäilsigkeit des Rhythmus innerhalb des Gelesenen bedingt schienen. Diese Erlebnisse ließen sich in keine der bekannten psychologischen Klassen, wie die der Empfindung, Vorstellung oder des Gefühls einordnen und sollen daher entsprechend der von mir auch in rein psychologischen Untersuchungen angewandten Terminologie als Bewulstseiiislageii bezeichnet werden.<br><br>Goethe beschreibt im Anfang des Rochusfestes seine Reise von Wiesbaden nach Ringen. Im Anschluß an meine Lektüre erinnerte ich mich nun unwillkürlich einer andern Reisebeschreibung, der Harzreise von Heine, deren Rhythmus mir viel weniger gleichmäBig erschien, als derjenige der ersten Seiten des Rochusfestes. Dann gelangte ich zu der Ansicht, daß bei mir mit der früher oft wiederholten Lektüre des Anfangs der Harzreise spezifisch andere Bewußtseinslagen vorhanden waren, als die mit der rhythmischen Gliederung der ersten Seiten des Rochusfestes zusammenhängenden.<br><br>Von diesen Ilberlegungen ausgehend stellte ich mir nun die Aufgabe, die Anfänge (im Sinne der zirka 3000 ersten Worte) beider Schriften hinsichtlich ihres Rhythmus durch eine Statistische Untersuchung zu prüfen.